Lassane
Von Januar bis August 2013 wurde der 12- jährige Lassane Sempebgo aus Burkina Faso im Marienhospital im westfälischen Borken behandelt.
Der Junge leidet an schweren Verbrennungen im Gesicht und an den Händen, die in seiner Heimat nicht geheilt werden können. Lassane hatte zu Hause einen epileptischen Anfall, während seine Mutter das Essen zubereitete. Dabei war er in die Feuerstelle der Familie gefallen. Seitdem leidet er unter den sehr schmerzhaften und entstellenden Verbrennungen.
Das HAMMER FORUM ist während eines Hilfseinsatzes in Burkina Faso auf Lassane aufmerksam geworden. Die Ärzte haben daraufhin beschlossen, ihn zur medizinischen Behandlung nach Deutschland zu holen. Dr. Arnulf Lehmköster vom St. Marien-Hospital Borken, der schon lange mit dem HAMMER FORUM zusammenarbeitet, hat sich angeboten, den Jungen kostenlos zu behandeln. Die Hilfsorganisation Sahel e.V. half beim Transport nach Deutschland.
Angekommen in Borken stellte sich jedoch schnell heraus, dass der normale Krankenhaus-Alltag für Lassane besonders schwierig werden würde. Lassane fehlt die Weite der Steppe. Das Leben in geschlossenen Räumen ist er nicht gewohnt. Dinge, die wir nicht hinterfragen, hat Lasssane noch nie gesehen: Allein die Krankenhaustreppen stellten für ihn eine ganz neue Herausforderung dar, denn bisher kannte er nur ebenerdige Hütten und Häuser.
Da der Aufenthalt in der Klinik für Lassane eine derartige Schwierigkeit darstellte, haben wir ihn direkt nach seiner ersten Operation an eine sehr liebevolle Gastfamilie in Amberg, in Bayern, vermittelt.
Hier lebt er auf dem Bauernhof der Familie Donhauser und lernt dabei das Leben in Deutschland tagtäglich besser kennen. Und: Er kam sogar schon in den Genuss eines ganz besonderen Privatkonzertes
Doch nach wie vor ist Lassane am liebsten draußen. Jeden Tag verbringt er so viel Zeit wie möglich in der Natur. Die medizinische Versorgung in Amberg hat Dr. Rafailidis aus dem Klinikum St. Marien übernommen.
Sobald jedoch ein neuer OP Termin ansteht, wurde er von unseren ehrenamtlich Fahrer Nico zurück nach Nordrhein Westfalen, ins Borkener Krankenhaus gefahren. Kein einfacher Weg – aber langsam haben sich alle aneinander gewöhnt.
Am 19. August hieß es dann Abschied nehmen. Nach 12 Operationen konnte Lassane zurück in seiner Heimat Burkina Faso. Am Flughafen sprang er überglücklich seinem Vater in die Arme.
Hamm, 29. August 2013