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Ein Referat halten

Ihr könnt unsere Arbeit unterstützen, indem ihr ein Referat in Eurem Unterricht über das HAMMER FORUM und unsere Arbeit haltet. Berichtet Euren Mitschülern zum Beispiel, wie ein Jugendlicher in der Demokratischen Republik Kongo lebt. Erklärt ihnen, warum sie mehrere Sprachen sprechen, obwohl viele von ihnen gar nicht zur Schule gehen. Und das Milch gesund ist, hat jeder schon einmal gehört. Aber, dass Milch auch Leben retten kann, wissen bestimmt nur die wenigsten von Euch. 

Um welches Land geht es? Demokratische Republik Kongo. (Wir kürzen "Demokratische Republik" mit "DR" ab)

Die Hauptstadt: Kinshasa

Sprachen: Im Kongo gibt es mehr als 200 Sprachen und Dialekte. Französisch ist aufgrund der kolonialen Vergangenheit die heutige Amtssprache. Daneben gibt es vier offizielle Nationalsprachen: Kikongo, Lingála, Tschiluba und Swahili. Für viele kongolesische Kinder ist es ganz normal, mindestens drei Sprachen zu sprechen.

Achtung - Verwechslungsgefahr: Die Demokratische Republik Kongo wird schnell verwechselt mit einem anderen Staat, der Republik Kongo. Die Republik Kongo liegt westlich angrenzend an der Demorkatischen Republik Kongo.

Größe: Der Kongo ist mit seinen 2,3 Millionen km² fast  sieben Mal so groß wie Deutschland.

Einwohner: Im Kongo leben fast 66 Millionen Menschen. Zum Vergleich: In Deutschland leben 81 Millionen Menschen. Die Lebenserwartung liegt im Kongo bei 56 Jahren, in Deutschland bei 80 Jahren.

Arm oder reich - wie steht es um den Kongo?

Die Demokratische Republik Kongo ist eigentlich ein reiches Land: Es gibt viele Rohstoffe, viel Wasser und einen großen tropischen Regenwald. Doch die ausbeuterische Kolonialherrschaft, Kriege und Diktatur haben ihre Spure hinterlassen.

Unter der Herrschaft Belgiens wurden viele Kongolesen versklavt und die Bodenschätze des Landes brutal ausgebeutet. Millionen Menschen kamen ums Leben. Am 30. Juni 1960 wurde der Kongo von den Belgiern unabhängig. Sie hinterließen ein ausgebeutetes Land ohne ein funktionierendes politisches System. Es herrschte Chaos im Kongo. Schließlich ging aus den sogenannten "Kongowirren" die kongolesische Armee als Sieger hervor. 1965 kam Joseph Mobuto mit einem Militärputsch an die Macht. Auch unter Mobuto gelang es nicht, die grundlegende Reichhaltigkeit des Landes der Bevölkerung zugutekommen zu lassen. Der Regierungsstil von Mobuto war von Gewalt und Korruption geprägt. Wieder starben viele Menschen bei Bürgerkriegen. Schließlich wurde 1997 Mobuto vom Rebellenchef Laurent-Désiré Kabila abgelöst. Doch auch die einstigen Gegner von Mobuto waren schnell untereinander zerstritten, so dass bis 2003 wieder Krieg geführt wurde. Laurent-Désiré Kabila wurde bei einem Attentat getötet, sein Sohn Joseph Kabila trat sein politisches Erbe an und ist seit 2006 erster frei gewählter Präsident der DR Kongo. Doch er steht vor einer schwierigen Aufgabe, Frieden und Wohlstand in das Land zu bringen: Die Infrastruktur ist völlig zerstört, die Verwaltung und Wirtschaft des Landes liegen am Boden. Die Menschen im Kongo, vor allem die Kinder, sind im Krieg aufgewachsen, ohne jemals eine Schule besucht zu haben.

Heute ist der Kongo ein bitterarmes Land und steht auf dem Index der menschlichen Entwicklung der Vereinten Nationen auf dem letzten Platz von 187 aufgelisteten Staaten. 

Wie viele Kinder leben im Kongo?

In der DR Kongo leben ca. 29 Millionen Kinder im Alter von 0 bis 14 Jahren. Das sind 44 Prozent der Gesamtbevölkerung. Im Durchschnitt ist ein Kongolese 18 Jahre alt. Zum Vergleich: In Deutschland leben 11 Millionen Kinder im Alter von 0 bis 14 Jahren. Ein Durchschnitts-Deutscher ist  46 Jahre alt.

Wie steht es um die Gesundheit der Kinder im Kongo?

Die DR Kongo gehört nach einer UNICEF-Statistik weltweit zu den Ländern mit der höchsten Kindersterblichkeit. Nur 5 von 6 Kindern erleben ihren fünften Geburtstag. Viele Kinder sterben, weil sie an einer Lungenentzündung, Durchfall oder Malaria erkrankt sind. Diese Krankheiten kann man in Deutschland mit relativ einfachen Mitteln behandeln. Aber weil der Staat häufig keinen Lohn an die Ärzte und das Pflegepersonal bezahlt, müssen die Eltern für die Kosten der Behandlung aufkommen. Und ihr könnt Euch sicherlich vorstellen, dass viele Familien zu arm sind, um einen Arzt zu bezahlen. Das durchschnittliche Einkommen einer Person im Kongo beträgt nur 277,- EUR, aber nicht pro Monat, sondern pro Jahr! Auch damit belegt die DR Kongo den letzten Platz von insgesamt 186 Ländern weltweit.

Und es gibt ein weiteres Problem, weshalb es um die Gesundheit der Kinder im Kongo schlecht bestellt ist: Es gibt kaum Ärzte, die sich mit der Behandlung von Kindern auskennen. Laut Aussagen des Präsidenten der kongolesischen Kinderarztvereinigung gibt es im Kongo nur etwa 85 Kinderärzte, davon arbeiten ca. 50 in der Hauptstadt Kinshasa. 85 Kinderärzte für 29 Millionen Kinder, das können wir uns in Deutschland kaum vorstellen! Die deutsche Bundesärztekammer hat im Jahr 2012 mehr als 13.000 Kinder- und Jugendärzte gezählt.

Wieso macht Armut krank?

In den ersten Jahren ihres Lebens wachsen Kinder schnell, gerade in dieser Zeit brauchen sie verschiedene Nährstoffe und genug Nahrung. Viele Familien sind zu arm, um alle Kinder zu versorgen. Immerhin bringt jede Frau durchschnittlich 6,3 Kinder zur Welt. In den Familien gilt häufig das Recht des Stärkeren, das bedeutet, dass erst die großen und dann die kleinen Kinder essen dürfen. Die Ernährung ist nicht sehr abwechslungsreich, maximal zweimal am Tag gibt es "Fufu" zu essen. Das ist Mehl aus Maniok vermengt mit Wasser und schmeckt so ähnlich wie ein roher Pizzateig. Für einen kurzen Moment macht Fufu zwar satt, aber darin sind keine Vitamine oder Mineralien enthalten. Dieser Mangel an Fett, Eiweiß, Vitaminen und Mineralien führt zu einem geschwächten Immunsystem. Eine kleine Erkältung kann für diese Kinder dann schon den Tod bedeuten. Außerdem arbeiten die Organe bei mangelernährten Kindern nicht richtig, so dass sich in den Beinen, im Bauch und in den Gelenken viel Wasser einlagert und die Kinder ganz aufgebläht aussehen. Noch dazu wird ihre Haut schuppig, sie verlieren Haare und sind häufig schwach und müde.

Warum ist Milch wichtig für Kinder?

Ihr habt bestimmt schon gehört, dass Milch gesund ist - besonders für Kinder. Warum eigentlich? Das hängt mit dem Mineralstoff Calcium zusammen, der sich in der Milch befindet. Calcium ist wichtig für den Aufbau von Knochen und Zähnen. Da sich Kinder im Wachstum befinden, haben sie einen besonders hohen Bedarf an Calcium. Unser Körper kann diesen Stoff aber nicht selbstständig produzieren, weshalb wir ihn über die Nahrung aufnehmen müssen. Kinderärzte empfehlen, dass jedes Kind pro Tag 300ml bis 400ml Milch trinken soll, also ungefähr zwei Gläser.

Wer kümmert sich um die Kinder im Kongo?

In der Demokratischen Republik Kongo kümmern sich viele Organisationen aus der ganzen Welt um die Belange der Kinder. Beim Deutschen Zentralinstitut sind insgesamt 36 deutsche Hilfsorganisationen registriert. Eine von ihnen ist auch das HAMMER FORUM. Seit 2003 hilft diese Organisation den Kindern im Kongo.

Was macht das HAMMER FORUM im Kongo genau?

In der Stadt Kikwit, im Südwesten des Landes, hat das HAMMER FORUM eine Kinderambulanz und eine Milchküche eingerichtet.

In der Kinderambulanz werden kranke und verletzte Kinder kostenlos behandelt. Eine Krankenkasse, wie wir sie aus Deutschland kennen, gibt es im Kongo nicht. Die Eltern müssen für den Krankenhausaufenthalt bezahlen und ihre Kinder selbst mit Essen versorgen. Besonders für die vielen armen Familien ist es ein Glücksfall, dass die Behandlung der Kinder beim HAMMER FORUM kostenfrei ist. Die Hilfe hat sich bei den Eltern schnell herumgesprochen, so dass heute täglich bis zu 50 Kinder in die Ambulanz kommen. Einige Kinder kommen regelmäßig oder werden auf die Kinderstation gebracht und dort weiter versorgt, zum Beispiel nach einer Operation oder bei komplizierten Erkrankungen. Jedes Kind wird registriert, so dass die Krankheitsgeschichte für jeden Arzt und das Pflegepersonal nachvollziehbar ist. Im Jahr 2013 konnte das HAMMER FORUM insgesamt 4.613 Kindern in der Kinderambulanz helfen.

Die Milchküche ist eine weitere Einrichtung für die Kinder in Kikwit. Wie der Name schon sagt, wird hier Milch zubereitet und an mangel- und unterernährte Kinder verteilt. Zweimal am Tag - morgens und abends - bekommt jedes Kind 200ml Milch in einem großen Becher. Die Milch ist angereichert mit weiteren Vitaminen und Mineralien, die das Immunsystem der Kinder stärken. Was zwei Tassen Milch am Tag ausmachen können, ist immer wieder überwältigend. Den meisten Kindern geht es nach 14 Tagen in unserem Milchprogramm schon viel besser. Sie sind kontaktfreudiger, die Augen glänzen wieder, das Leben kehrt zu ihnen zurück. Und ganz langsam nehmen sie auch an Gewicht zu. Einige Kinder kommen auch noch wochen- oder monatelang täglich zu uns. Da viele Kinder jeden Tag über 10 Kilometer bis zur Ambulanz gelaufen sind, hat das HAMMER FORUM mittlerweile zwei Außenstationen für dieses Milchprogramm eingerichtet. Eine davon befindet sich in einem Heim für Waisen- und Straßenkinder. Hier leben 30 Kinder, die täglich Milchnahrung vom HAMMER FORUM bekommen. Im Jahr 2013 hat das HAMMER FORUM 564 Milchkinder betreut.

Wie teuer ist die Arbeit des HAMMER FORUM?

Für die Behandlung der Kinder benötigt das HAMMER FORUM in erster Linie Medikamente, Milchpulver, Wasser und Verbandsmaterial. Zu diesen "Standard-Ausgaben" kommen gelegentlich Kosten für Labor-Untersuchungen, Röntgenaufnahmen, Sonographie-Untersuchungen, Schuhe und Einlagen hinzu. Die Ärzte des HAMMER FORUM arbeiten alle ehrenamtlich. Schon mit wenigen finanziellen Mitteln, durchschnittlich 1,35 €, können wir einem Kind im Kongo helfen.